2022 – 20233

HOW TO KILL A TYRANT

Eine Frage des Widerstands

 

Ein dokumentarisches Theater-Projekt

In Entwicklung

Ab wann greifen Zivilist*innen zur Waffe? Ist es vertretbar zu töten und getötet zu werden, um Demokratie und Freiheit zu verteidigen? Und könnte es in bestimmten Situationen eine ethische Pflicht zum Widerstand geben? 

Im letzten Teil von Costa Compagnie’s sechsjähriger „HOW TO – Trilogie“ über Monika Ertl bildet die Tochter des Kameramanns von Leni Riefenstahl erneut den Ausgangspunkt. Sie schloss sich Ende der 1960er der bolivianischen Befreiungsarmee an und exekutierte den Offizier der faschistischen Militärdiktatur, der Che Guevara und dessen Nachfolger töten ließ. Sie wählte den Weg der Gewalt, der an einen Tyrannenmord in der Antike erinnert.

Neben Monika Ertl stehen diesmal weitere Frauen der Zeitgeschichte und Gegenwart im Fokus, die den Weg des bewaffneten Widerstands wählten und wählen: Madeleine Riffaud, die noch heute in Paris lebend dort 1944 als Kämpferin der Résistance einen deutschen Offizier erschoss, daraufhin wochenlang gefoltert wurde und schließlich nach der Befreiung Kriegsberichterstatterin wurde. Die Nazijägerin Beate Klarsfeld, die mit ihrem Mann Serge bis heute den gewaltfreien Weg der Justiz und des Aktivismus wählte. Sowie die Ukrainerinnen Zhenya Zakrevska, Menschenrechtsanwältin, und Helena Maksyom, Dokumentarfilmregisseurin, die bei der umfassenden Invasion der Ukraine durch Russland im Februar 2022 freiwillig beschließen, selbst an der Front zu kämpfen.

Während der Recherche filmten die Künstler*innen auch an Orten deutscher Kriegsverbrechen in Oradour, Izieu und Paris in Frankreich und führten Interviews mit Beate und Serge Klarsfeld, sowie mit Regis Debray, einem Philosophen, Autor und Kampfgenossen Che Guevaras und Monika Ertls. 

In der Ukraine interviewten sie Anfang August 2022 Soldatinnen an der Frontlinie bei Kharkiv, Frauen, die sich freiwillig zum bewaffneten Kampf ausbilden liessen, um ihr Land vor dem russischen Angriff zu verteidigen. Darüber hinaus dokumentierten sie in Babyn Jar und Drobyzkyj Jar die teils zerstörten Mahnmale gegen den deutschen „Holocaust durch Kugeln“ als auch das jetzige Leben, die Bombenangriffe und die Zerstörung in den Städten Kharkiv und Kyiv.

In Zeiten von Krieg und Unterdrückung entstehen ein Theaterstück und ein Film zur Frage, ob es eine ethische Verpflichtung zur Gegenwehr gegen staatlichen Terror gibt und was diese für die einzelne Person bedeuten kann.

 

Recherche, Regie, Text Felix Meyer-Christian Bühne Lea Kissing Kostüm Zoë Sebanyiga Kamera, Videoschnitt Thomas Oswald Musik Marcus Thomas 

Eine Produktion der Costa Compagnie

Recherche u.a. gefördert vom Theater Bremen