Juni 2019
Independence for All (UA)
Teil des zweijährigen Projekts FIGHT (FOR) INDEPENDENCE
Staatstheater Nürnberg (Premiere)
Ballhaus Ost Berlin (Gastspiel)
Premiere Nürnberg am 20. Juni 2019
Vorstellung Berlin am 27. Juni 2019
Weitere Vorstellungen in Oldenburg, Nürnberg und Berlin im Mai und Juni 2020
„Der Diskurs auf der Bühne zur Unabhängigkeitsfrage ist so komplex und beziehungsreich wie das Thema. (…) Das Publikum befindet sich im großformatigen, multimedialen Schlagabtausch mittendrin in der rasanten Dialektik. (…)
Der Blick wird zu scharf als zu ungenau gestellt, denn die Wurzeln reichen bis in die Zeit des britischen Kolonialismus zurück. (…) Die Fragen nach dem Wert und Sinn von Autonomie und nationaler Identität in Zeiten von Globalisierung, die der Abend in seiner starken Bildsprache stellt, sind die richtigen und überaus wichtigen, auch wenn es keinen Anspruch auf Antworten gibt.“
Nürnberger Zeitung, 22.06.2019
„Dieser Abend bietet eine Erweiterung des Dokumentartheaters mit filmischen Mitteln: Kamerateams bereisen Länder, dokumentieren dort Wirklichkeit und führen Interviews. Schauspieler wiederum geben vor diesen auf die Rückwand projizierten Filmen den Interviewten stimmliche, sinnliche und gegenwärtige Präsenz und kommentieren die Lage. Gezeigt wird so ein Dokumentarfilm, der sich dreidimensional in den Bühnenraum wölbt wie ein ausklappbares Bilderbuch. Regisseur, Rechercheur und Autor Felix Meyer-Christian schafft es mit dem Ensemble, die Zuschauer in die beobachteten Zustände eindringen zu lassen und unterstreicht diese Dreidimensionalität mit deutlichem, zeichenhaften Hineinspielen in den Zuschauerraum. (…) Das Nürnberger Experiment, das am Theater Oldenburg fortgesetzt wird, ist hier schon einmal hervorragend gelungen.“
Landshuter Zeitung / Straubinger Tageblatt, 22.06.2019
Unabhängigkeit! Selbstbestimmung! Die Costa Compagnie hat im vom Bürgerkrieg gezeichneten Südsudan, im Brexit-Chaos in England sowie in Bayern gefilmt und fragt in ihrer filmisch-journalistischen Performance: Was bedeutet Unabhängigkeit heute, wofür und von wem? Wollen wir dafür oder dagegen kämpfen? Und wie wirkt der Kolonialismus, Ursache vieler Unabhängigkeitsbewegungen, bis heute fort?
„Fight (For) Independence“ erstreckt sich nicht nur zeitlich über zwei Jahre, sondern auch geografisch über tausende Kilometer, um Perspektiven auf das Thema zu diversifizieren und Narrative zu de-kolonialisieren. Dafür schließt sich die Costa Compagnie aus Berlin mit dem Staatstheater Nürnberg und dem Oldenburgischen Staatstheater zusammen und bricht von diesem Dreieck aus in zwei europäische und zwei afrikanische Länder auf, um dem verlockenden, aber auch zweifelhaften Ruf nach „Independence“ zu folgen. Der weltweite Recherche-Pfad begann in Südsudan, dem jüngsten Staat der Welt, der nach langem bewaffnetem Kampf vom Rest des Sudans unabhängig wurde. Zum ehemals geplanten Zeitpunkt des Brexit ging es ins Vereinigte Königreich Großbritannien und von dort nach Franken im Bundesland Bayern, in dem ebenfalls eine Partei die Loslösung vom Nationalstaat Deutschland anstrebt. Anhand vor Ort geführter Interviews entsteht eine spartenübergreifend interdisziplinäre und multimediale Arbeit.
In der Spielzeit 2019/20 setzt sich die Recherche dann von Mosambiks Unabhängigkeitskampf über Kataloniens Versuche der Loslösung bis zu sogenannten identitären Gruppierungen in Oldenburg fort, wo sie in der Produktion „Independence for You“ (Mai 2020) am dortigen Staatstheater und der choreographischen Arbeit „Independence in Space“ (Januar 2020) im Edith-Russ-Haus für Medienkunst mündet. Alle Ergebnisse werden in Nürnberg, Oldenburg und Berlin gezeigt und gehen 2020 auf Tour.
In deutscher und englischer Sprache
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Künstlerische Leitung, Text, Recherche Felix Meyer-Christian Kamera Thomas Oswald, Philine von Düszeln Raum, Kostüme Lydia Sonderegger Komposition, Soundart Marcus Thomas Programmierung, Video, Virtual Reality Erik Kundt Videoschnitt Keren Chernizon Dramaturgie Sascha Koelzow Performance, Text Hauke Heumann, Lisa Mies, Raphael Rubino, Maria Walser Assistenz Michael Königstein Stringer, Collaboration Südsudan Samir Bol, Ismail Omar Produktionsleitung Franziska Merlo
Mit großem Dank an alle Interviewpartner*innen
Credit Photos: Thomas Oswald
Eine Produktion von Costa Compagnie in Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg und dem Oldenburgischen Staatstheater, sowie dem Edith-Russ-Haus für Medienkunst.
Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes.