FIGHT (FOR) INDEPENDENCE – Der Film
Teil des zweijährigen Projekts FIGHT (FOR) INDEPENDENCE
In Kooperation mit dem Oldenburgischen Staatstheater und dem Flausen-Banden-Festival,
dem Staatstheater Nürnberg,
dem Ballhaus Ost Berlin,
sowie dem Edith-Russ-Haus für Medienkunst
Derzeit in Postproduktion. Kinostart voraussichtlich in 2021
Die afrodeutsche Schauspielerin Helen Wendt nimmt die Zuschauer*innen mit auf eine Reise durch Unabhängigkeitsbewegungen in Mosambik, Südsudan, Großbritannien, Katalonien und Bayern, während sie selbst um ihre individuelle Unabhängigkeit und Identität innerhalb der systemisch rassistischen Strukturen in ihrem eigenen Leben kämpft.
Was bedeutet Unabhängigkeit heute? Wollen wir dafür oder dagegen kämpfen? Und wie wirken Kolonialismus und Rassismus, Ursache vieler Unabhängigkeitsbewegungen, bis heute fort?
Die Kamera schreitet entlang wütender Proteste, porträtiert emotionale Berichte von Politiker*innen, Freiheitskämpfer*innen und Geflüchteten, gleitet durch meditative Bilder von Küstenlinien und Berglandschaften und vereint die vielstimmigen Erzählungen in den jüngsten Black Lives Matter-Demonstrationen in Berlin.
Nach der Präsentation des Rough-Cuts gibt es ein Nachgespräch im Livestream mit den Protagonist*innen und Künstler*innen zu den Themen Rassismus und Stereotypisierung, Flucht und Zwangsmigration, sowie Nationalismus und Unabhängigkeit (siehe unten).
„Fight (for) Independence“ erstreckt sich über zwei Jahre und tausende von Kilometern, um die Perspektiven auf das Thema zu diversifizieren und Narrative zu entkolonialisieren. Zu diesem Zweck hat sich die Costa Compagnie aus Berlin mit dem Staatstheater Nürnberg und dem Oldenburgischen Staatstheater zusammengetan und ist von diesem Dreieck aus in zwei europäische und zwei afrikanische Länder aufgebrochen, um dem Ruf nach „Unabhängigkeit“ zu folgen. Die Recherche begann im vom Bürgerkrieg gezeichneten Südsudan, dem jüngsten Staat der Welt, der nach einem langen bewaffneten Kampf die Unabhängigkeit vom übrigen Sudan erlangte. Sie wurde zum ursprünglich geplanten Termin des Brexit im März 2019 inmitten der politischen Unruhen im Vereinigten Königreich fortgesetzt und ging von dort aus weiter in das Bundesland Bayern, wo ebenfalls eine Partei die Loslösung vom Nationalstaat Deutschland anstrebt. Die filmisch-journalistische Performance „Independence for All“ wurde im Sommer 2019 in Nürnberg und Berlin auf der Bühne gezeigt.
In der Spielzeit 2019/20 wurde die Recherche mit Kataloniens Versuchen der Trennung vom spanischen Staat fortgesetzt, die als Grundlage für die choreografische Installation „Independence in Space“ diente. Diese wurde zusammen mit der katalanischen Tänzerin Montserrat Gardó Castillo entwickelt. Als letzte Station, mündete die Recherche im Unabhängigkeitskampf Mosambiks.
Ursprünglich war für das Banden!-Theaterfestival die multimediale Performance “Independence for You” auf der Bühne geplant. Da keinerlei Proben aufgrund von Covid-19 stattfinden konnten, stellte die Costa Compagnie stattdessen eine Präsentation ihres Rough-Cuts ihres Films “Fight (for) Independence” zur Verfügung. Zusätzlich werden auf der Website des Films eine 360°-Video-Galerie sowie die Videoarbeit INDEPENDENCE IN SPACE zur gleichnamigen choreographischen Installation präsentiert. Das Banden!-Theaterfestival wird nun im Jahr 2021 stattfinden. Der Film wird ebenfalls 2021 in Kinos gezeigt werden.
Exklusive Covid-19-Rough-Cut-Präsentation
im Rahmen des verschobenen Banden!-Flausen-Theaterfestivals
am 18. Juni 2020
von 20:00 – 21:30 Uhr
In deutscher und englischer Sprache
Im Anschluss folgen Nachgespräche, mit der Möglichkeit zu kommentieren oder Fragen zu stellen.
Nachgespräch im Livestream von ca. 21.40 – 22:15 Uhr
18.06.20, 21.40 Uhr
Künstler*innengespräch mit Mitgliedern der Costa Compagnie
Moderiert von Elis Mavie (Architektin mit Schwerpunkt nachhaltiger Städtebau, Maputo, Mosambik)
19.06.20, 21.40 Uhr
Panel: Selbst- und Fremdwahrnehmung vor dem Hintergrund rassistischer Stereotypisierung
Mit Helen Wendt (Protagonistin, Oldenburgisches Staatstheater), Iniobong Essien (Sozialpsychologe, Fernuni Hagen), moderiert von ShaNon Bobinger (Systemische Beratung und inklusive Kommunikation, Berlin)
20.06.20, 21.40 Uhr
Deep Talk: Black Lives Matter, Rassismus und Zwangsmigration
Mit Rachel De Garang (Künstlerin, Vermittlerin in soziokulturellen Kontexten, Bristol, England) im Gespräch mit ShaNon Bobinger (Systemische Beratung und inklusive Kommunikation, Berlin)
21.06.20, 21.40 Uhr
Panel: Unabhängigkeit und Nationalismus. Freiheit für wen?
Mit Felix Meyer-Christian (Regisseur und künstlerischer Leiter Costa Compagnie), Thorsten Mense (Soziologe und Journalist mit Schwerpunkt Nationalismus), moderiert von Andrea Kuhn (Leiterin Nuremberg International Human Rights Film Festival)
Künstl. Leitung, Recherche, Regie, Drehbuch: Felix Meyer-Christian Mitarbeit Recherche in Mosambik, Mitarbeit Drehbuch: Helen Wendt Kamera: Philine Von Düszeln, Felix Meyer-Christian, Thomas Oswald Videoschnitt: Stéphanie Morin Musik: Marcus Thomas Coding, Virtual Reality: Erik Kundt Color Correction: Eric Birnbaum, Keren Chernizon Bühne, Kostüme: Lydia Sonderegger Dramaturgie: Hauke Heumann Outside Eye: Zahava Rodrigo Mitarbeit Recherche – Deutschland: Hauke Heumann, Lisa Mies, David Pallant, Maria Walser Spanien: Agnes Kammerer, Jens Ochlast England: Sascha Kölzow, Raphael Rubino Stringer, Mitarbeit Mosambik: Timoteo Maposse Stringer, Mitarbeit Südsudan: Samir Bol, Ismail Omar Produktionsmanagement: Franziska Merlo Produktion Filmauswertung: Helga-Mari Steininger Dramaturgie und Koordination Staatsheater Oldenburg und Nürnberg: Marc-Oliver Krampe, Sascha Kölzow Orchesteraufnahmen Oldenburg: Jan Bergström (Oboe/ Englischhorn), Michael Hagemeister (Kontrabass), Agnes Izdebska (Violine), Jens Pfaff (Fagott) Assistenz Oldenburg: Aisha Abo-Mostafa Assistenz Nürnberg: Michael Königstein
Mit großem Dank an alle Interviewpartner*innen!
Credit Photos: Thomas Oswald, Felix Meyer-Christian
Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes
Eine Produktion von Costa Compagnie in Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg und dem Oldenburgischen Staatstheater, sowie dem Edith-Russ-Haus für Medienkunst.