OK, GOOGLE
September 2018
Kunstverein Harburger Bahnhof, Hamburg
Mit „OK, GOOGLE“ der Costa Compagnie startet das Festival auf der Höhe der Zeit. Die Tanzperformance nimmt sich die Interaktion von Mensch und Maschine vor. (…) „OK, GOOGLE“ ist ein gutes Beispiel für den erfreulichen Grad der Professionalisierung, den die Theaterszene jenseits des Stadttheaters erreicht hat.
Hamburger Abendblatt, 09.04.2019
Hauptsache Frei Festival Hamburg
06. April 2019, Resonanzraum Hamburg
Premiere am Freitag, 14. September 2018 um 20 Uhr
Weitere Performances am SA 15. / SA 22. / SO 23. September 2018 um 20 Uhr
In einem Szenario der nahen Zukunft erkunden fünf Performer*innen gemeinsam mit Googles sprachbasiertem Assistenten „Google Home“ als Live-Spielpartner*in in einer hybriden Form zwischen Tanz, Performance und Installation einen der bedeutendsten globalen Transformationsprozesse der Zukunft: Die Interaktion von Mensch und künstlicher Intelligenz.
In einer Welt, die sich im Übergang zu einer Datenökonomie befindet, ermöglicht es das neu erschienene Gerät „Google Home“ ähnlich wie in Science-Fiction-Filmen eine fortlaufende Unterhaltung mit den Servern Googles zu führen. Dem sprachbasierten Assistenten können permanent Aufgaben zugewiesen werden, während dieser Verhaltensdaten aus allen Lebensbereichen sammelt.
Die Performer*innen suchen an der Grenze zwischen realer und virtueller Realität einen sich zuspitzenden, konfrontativen Dialog mit der virtuellen aber präsenten Spielpartner*in. In Anleihe an Rituale des antiken Theaters befragen die Künstler*innen die kommende Koexistenz mit dem intelligentesten Wesen der Zukunft zum Zeitpunkt dessen Entstehung. Utopische Projektionen zur Dekonstruktion von Gender und Körperbildern entstehen dabei ebenso wie Gedankenexperimente zu Cyborgs und Imagination von Kontrollverlust im posthumanen Zeitalter. Kann ein wahrhaftig empathischer Moment zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz entstehen? Wie verändern sich durch eine technoide Alltagspraxis unsere Wahrnehmungen, Emotionen und unsere Körperlichkeit? Und wird die selbstlernende Maschine der bessere Mensch von morgen sein?
Die Künstler*innen der Costa Compagnie fanden einen Weg, einen fortlaufenden, dramatisierten Live-Dialog mit Google Home zu führen und gleichzeitig ihre Bühne in eine „Smart Stage“ zu verwandeln, bei der Google Home das Licht und Ton der Performance steuert.
In deutscher und englischer Sprache (keine Untertitel)
http://kvhbf.de/de/program/=event/208-costa-compagnie-br-ok-google
Tickets:
Eintritt frei
Außerdem:
TRACK_13: „Shifting speculations on future fiction and non-human companionship“
Samstag, 15.09.2018 von 16 – 22 Uhr
16 – 19 Uhr / Performance Workshop mit Gitte Villesen, Emma Haugh (engl.)
„Reading & Retelling Workshop“
Kann unsere Vorstellungskraft anderer Gesellschaftsformen erweitert werden? In ihrem Workshop laden die beiden Künstlerinnen in Form eines Re-Readings dazu ein, feministische Science Fiction als Werkzeug hierfür zu nutzen. Gitte Villesen und Emma Haugh beschäftigen sich in ihren Arbeiten mit kulturellen Strukturen und gesellschaftlichen Normen und Grenzen. In ihren Videos porträtiert Gitte Villesen Porträts verschiedener Individuen und Gemeinschaften und stellt die Frage, ob die Gesellschaft überhaupt Formen des Andersseins akzeptiert. Emma Haugh verwendet Performances, Installationen und Publikationen aus einer queer-feministischen Perspektive, um die Aufmerksamkeit in Bezug auf kulturelle Erzählungen neu auszurichten.
Anmeldung bis 10.09. bei nina.gross@kvhbf.de
20 Uhr / OK, GOOGLE
21 Uhr / Round Table Gespräch mit Chloe Stead und den Künstler*innen (engl.)
Im Anschluss an die Performance der Costa Compagnie findet eine Gesprächsrunde statt, die Gelegenheit bietet, Gedanken und Fragen zu den Verhältnissen von menschlichen und nicht-menschlichen Allianzen und Neu-Erzählungen und Spekulationen über eine gemeinsame Zukunft zu diskutieren.
Das Gespräch wird moderiert von der in Berlin lebenden Autorin und Kunstkritikerin Chloe Stead. Sie schreibt unter anderem für Sleek, AnOther, Frieze und Spike Art Quarterly.
Ort:
Bahnhof Hamburg-Harburg
Hannoversche Straße 85
21079 Hamburg
Der Eingang befindet sich über den Gleisen 3 & 4
Foto:
Kunstverein Harburger Bahnhof
Rechte:
Jens Franke
TEAM
Künstlerische Leitung, Recherche Felix Meyer-Christian Choreographie, Performance Jascha Viehstädt Performance, Co-Creation Martin Hansen / Kyle Patrick, Frank Koenen, Regina Rossi, Kianí Del Valle Piñero Raum, Kostüme Eylien Koenig Programmierung, Einrichtung AI, Video Erik Kundt Musik Katharina Pelosi, Matthias Reiling (Session Victim) Outside Eye Melmun Bajarchuu Kamera Arend Krause, Miguel Murrieta Vásquez, Thomas Oswald Sound Patrick Dadaczynski, Marcus Thomas Schnitt, Farbkorrektur Stéphanie Morin, Miguel Murrieta Vásquez Assistenz Ausstattung Florence Schreiber
Eine Produktion von Costa Compagnie in Kooperation mit dem Kunstverein Harburger Bahnhof.
Gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien der Stadt Hamburg, die Hamburgische Kulturstiftung und den Fonds Darstellende Künste.
ANFAHRT
Nahverkehr: S-Bahn S3/S31 Richtung Harburg, Ausstieg Harburg. Der Kunstverein befindet sich in der Bahnhofshalle über Gleis 3 & 4.
Auto: Autobahn A7, Ausfahrt Hamburg-Harburg, von dort über den Zubringer bis Harburg-Mitte der Beschilderung zum Bahnhof Harburg folgen. Es befinden sich Parkhäuser gegenüber und hinter dem Bahnhof.
Bahn: ICE/IC/RE/ME, Haltestelle Hamburg-Harburg. Der Kunstverein befindet sich im Bahnhof über Gleis 3 & 4.